Weckdienst

7:11 Uhr

Nachdem ich erfolgreich doch noch einen Teil meiner, auf mysteriösen Weise verschwundenen, Dateien wiedergefunden und gefrühstückt habe, warte ich nun darauf, dass es 7:30 Uhr ist, dann spiele ich Weckdienst für Kasper. Er wollte heute morgen draußen sein Tai Chi machen. Ich frage mich nur gerade, ob er dies dann in Gummistiefeln tut. Es hat letzte Nacht hier so geschüttet, dass der Eindruck entstehen konnte, jemand macht kurzzeitig einen Wasserhahn auf und nach drei Minuten stellt er ihn wieder ab. Es ist echt schon faszinierend, dass das Wetter eigentlich nicht ganz so dolle ist, man deshalb aber nicht in eine schlechte Stimmung verfällt. Gut, ich weiß nicht wie das Programm sich heute gestalten wird, um die Kinder bei Laune zu halten. Im Moment ist es bewölkt und ab und zu kommt ein Sonnenstrahl durch. Mit Spannung werde ich mir anschauen, was so unternommen wird um die Stimmung auch bei den Kids hoch zu halten.

Da ich meinen Schulrucksack und einiges an Büchern mit genommen habe, geht es heute an das bereits verkündete „wieder in die Hand nehmen“. Ich werde zwar zuerst die Chance nutzen und mich noch einmal ins Bett zu legen um zu ruhen, natürlich nicht schlafen, dann kommt man ja nicht wieder in Gang. Was denken Sie nur von mir…. Wobei gegen die Betätigung die Augenlieder zu schließen, nichts wirklich dagegen spricht, denn die Augen sollten noch etwas Ruhe haben, bevor sie sich so schweren Dingen wie Mathe und Co. widmen.

Angesichts der Tatsache das mein Darm gestern zwar den Streick nun endgültig beigelegt hatte, war wohl für ihn klar, eine erzwungene Beilegung des Streikes kann er als Niederlage nicht hin nehmen und hat sich prompt für eine schnelle Lieferung entschlossen. Ich muss eingestehen, ein wenig zustimmen muss ich dem Protest ja. Die ungesunden Sachen rächen sich halt doch. Obwohl die Aufbackbrötchen mit Leberpastete (schon etwas verrückt, die eigene Leber ist quasi hin und dann nimmt isst man einen zermanschten Teil Leber) und dann Eier dazu echt sehr lecker schmeckten, oder der Hamburger mit Rindfleisch so wie die extrem gesalzenen Pommes, da war mir klar, dass nach zumindest dem zweiten Tag mit diesem Essverhalten, eine Resonanz kommen würde. Aber heißt es nicht:

„Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter?“

Mein Experiment mit den Weihrauchkapseln läuft noch. Trotz des teilweise explosionsartigen Staubgeschmackes im Mund, muss ich sagen, dass zumindest meine Magenschmerzen weg sind. Ich bin zwar nun nicht eine Person die jeden Sonntag in die Kirche geht und eine Bibel auch nur im Regal stehen hat, weil es schön aussieht (es ist eine Kinderbibel, die sehr bunt aussieht und deshalb eher als Kinderbuch durch geht), allerdings hat man schon ein wenig das Gefühl, dass man von innen beweihräuchert wird.

Wie wurde mir gesagt „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, wo drauf ich antwortete „Welche Hoffnung? Hoffnung ist ein verzweifelter Versuch, die Situation, die Tatsachen, sich in ein gewisses Licht zu rücken, welches erst einmal alles negative beiseite schiebt. Allerdings was ist wenn die Hoffnung nicht erfüllt wird? Was passiert mit einem Menschen, der immer hofft und die Hoffnung wieder stirbt?“.

Wie das Gespräch weiterging, werde ich jetzt nicht wieder geben, da mir gesagt wurde, ein Blog sollte kurze Beiträge beinhalten und dieses Gespräch war mit einer durchweg religiösen Person. Die Länge des Gesprächs sei damit wohl erklärt. Wie es ausgegangen ist? Ich würde sagen unentschieden. Ich selbst will niemandem meine Meinung aufzwängen, sehe mich allerdings gezwungen meine Ansicht zu verteidigen, wenn so Sätze kommen wie „Glaubst du nicht daran, dass Gott uns die Hoffnung geschenkt hat, damit wir glücklicher durch das Leben laufen können?“

In diesem Sinne, einen schönen Tag!

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