Aus 5 km wurden 10 km

Obwohl die Woche wieder einmal davon gekennzeichnet war, dass ich mit Fieber, Übelkeit und Durchfall den Alltag versuchte zu bewältigen, was leider auch ab und zu in der Schule dann nicht klappte, bin ich heute an den Start gegangen.

Vielleicht erinnern sich einige noch daran, dass mein Ziel die 5 km waren!? Kasper und ich hatten heute morgen noch besprochen, wo ich wir uns treffen, wenn ich definitiv nicht mehr kann.

Punkt gefunden, Sachen gepackt und los ging es. Gegen halb elf holte ich meine Startnummer und wir zogen Richtung Umkleide. Ein wenig unwohl fühlte ich mich schon, bei den ganzen durchtrainierten und schlanken Körpern. Die kritischen Blicken („Wie??? Die will laufen?“) versuchte ich auszublenden. Ich zog mich tapfer um und ging mit meinem neu bedruckten T-Shirt raus. Kasper und ich haben uns ein wenig hier und da umgeschaut, bis dann das Klo wieder rief.

Ja, eine typische Frauen Krankheit, wie ich dann auch an der Schlange vor der Toilette wieder einmal feststellen durfte 🙂

Um 11:50 Uhr nahm ich dann meinen Platz im Starterfeld ein und hatte bis dahin schon die erste Frage, wofür AIH stehe. Als der Startschuss viel und sich das Feld langsam in Bewegung versetzte, sah ich noch einmal zu Kapser rüber, der mich mit einer La Ola Welle anfeuerte 🙂 Den Gedanken, ob ich das Richtige tue, schob ich beiseite mit der Antwort „Du hast eh einen Knall, da passt das hier ganz gut“.

Der erste Kilometer war dieses Mal echt hart! Ich habe relativ früh mich hinter einen über 2m Mann gesetzt und versucht mich seinem Tempo anzupassen. Er bremste mich bis zur Abbiegung, fand dann aber wohl seine Geschwindigkeit und ich hatte meinen Bremsklotz verloren. Ich gebe zu, nach dem ersten Kilometer hatte ich wirklich überlegt, mich einfach an den Rand zu setzen und zu warten, bis alle vorbei sind, damit ich dann wieder zurück gehen kann.

Zwischen Kilometer 2 und Kilometer 3 fand ich zwei nette Damen, denen ich mich anschließen durfte. Ich hatte permanent das Gefühl, dass wir die Letzten sind. Ein Blick nach hinten zeigte jedoch das Gegenteil. Es ist echt aufbauen, wenn man sieht, andere sind auch so langsam wie man selbst.

Lauf 2015 IIZwischen dem 4 und 5 km stellte ich fest, dass ich bei 31 Minuten lag. Ab dem 5 km beschloss ich zu walken. Wozu der Stress? Ziel erreicht und das mit ca. 40 Minuten. Bis auf vielleicht 10 Personen, war der Rest vielleicht schon im Ziel, aber was stört mich das? Nix! Und genau mit dieser Einstellung bestritt ich die letzten Kilometer. Netterweise lief die eine Dame von den zweien mit mir bis fast 1,5 km vor dem Ziel. Keine Ahnung, ob sie sich meinem Tempo angepasst hat oder ob sie wirklich selbst es langsam angehen lassen wollte. Nichts desto trotz, danke für die aufmunternden Worte!

Wir hatten ungefähr 7 km hinter uns, als die Straßenüberqueerung kam, an der Kasper auf mich wartete. Kurzes „alles ok“ und „ich versuche es“, signalisiertem ihm, treffen uns hoffentlich im Ziel.

Berg runter viel es mir dieses Mal auch ziemlich schwer. Trotzdem liefen wir tapfer weiter. Die letzten 500m bis zum OWD bekamen wir von einem Rollerfahrer (Streckenposten), noch persönliches Geleit, damit uns kein Auto platt machte.

Auf dem OWD merkte ich die leichte Steigung und viel zurück. Meine Laufpartnerin hatte ihr Tempo gefunden und ich schickte sie weiter.

Lauf 2015 IIch muss gestehen, egal mit wem ich zum Schluss gelaufen bin und wir uns kurz unterhalten haben, es viel öfter der Satz „Die Letzten bekommen den meisten Applaus“. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, als ich die letzten 50 m lief und die Leute einen anfeuerten. Neben der Tatsache die 10 km geschafft zu haben, war es ein tolles Gefühl, im Ziel, Kasper zu umarmen, der dort tapfer auf mich gewartet hatte.

Womit ich ehrlich gesagt auch nicht gerechnet habe, dass mein T-Shirt, welches wir extra bedrucken lassen haben, so viel Aufmerksamkeit erregt. Während des Laufs haben mich andere Läufer angesprochen und ernsthaft nachgefragt, was das für eine Erkrankung ist.

Vielen Dank an alle, die mich vorher noch ermutigt haben, mit zu laufen!

Danke!

Ergenbniss: 1:20:33

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