Telefonanrufe, die man nicht braucht!

Nachdem wir am Freitag unsere Famara in die Tierklinik gebracht hatten und am Samstag am Telefon gesagt bekamen, dass sie so weit „stabil“ sei, wurde besprochen, dass am Sonntag einmal in den Magen geschaut werden soll, ob sie eventuell Magengeschwüre hat.

Warum?

Am Freitag wurde ein Blut-schnell-Test gemacht und gesehen, dass sie anämisch ist. Am Samstag hatte sich das Blutbild verschlechtert, so dass wir Gewissheit haben wollten und nicht „ins blaue“ hinein behandeln.

So fuhren wir Gestern zur Tierklinik. Da noch zwei Notfälle rein kamen, warteten wir auf der Bank und schauten uns das Geschehen an.

Meine Nichte war mit und vertrieb sich die Zeit mit Eicheln und Kastanien sammeln. Da wir selbst keine Tüte mit hatten, war eine der Tierarzthelferinnen so nett und hat ihr einen Untersuchungshandschuh geschenkt.

Als wir dran waren und Famara ihre Sedierung bekommen hatte, kam mir alles recht bekannt vor. Ok, der Schlauch wurde nicht über das Maul eingeführt, sondern über die eine Nüster.

Während Mama so friedlich schwankend die Prozedur über sich ergehen ließ, war Baby etwas irritiert, bzw. stink sauer, dass es wieder nicht auf die Weide gegangen ist. Trotzdem ließ sie die Tierarzthelferinnen in Ruhe ihre Arbeit machen und blieb auch sonst im Hintergrund.

Der Magen an sich sah jetzt nicht so schlimm aus, dass man von einer Katastrophe spricht. Trotzdem war zu erkennen, dass sie eine Magenschleimhautentzündung hat.

Fahrplan war: sie bekommt eine Paste (Magenschutz wie beim Menschen), wird an gefüttert und zur Beobachtung sollte sie erst mal in der Tierklinik bleiben. Dienstag könnten wir sie wahrscheinlich abholen.

Da es mir heute nicht so gut geht, habe ich meine Freundin in der Uni leider alleine lassen müssen und bin nach Hause. Mehr als einmal habe ich das Handy in der Küche angeschaut und überlegt, ob ich es lauter stellen soll, oder mit zum Sofa nehmen.

Als ich auf dem Sofa saß und mein Buch lass, klingelte mein Handy – die Nummer der Tierklinik. Sofort ging mir durch den Kopf: „Wir wollten erst heute Abend telefonieren!“

Famara geht es so weit gut, dass anfüttern klappt gut. Dann kam das aber.

„Wir haben heute ein Blutbild gemacht und eigentlich dürften die Werte der Leber maximal 360 betragen. Ihr Wert ist aktuell bei knapp 1700. Wir geben ihr jetzt Penicillin. Morgen würden wir sie ungern nach Hause schicken. Ich habe mit dem Chef auch gesprochen und er sagt, dass sie am Donnerstag oder Freitag die Stute abholen können.“

Während sie ihren Satz beendet hatte, musste ich an meine Mara denken, die damals aufgrund von Schäden an Leber und Niere (durch starken Wurmbefall) eingegangen ist. Geistes abwesend sagte ich zu der Tierärztin: „Ich kenne mich damit aus. Mein anderes Pferd hat nach nach solch hohen Werten noch drei Monate gelebt.“

Schweigen.

Ich sagte zu der Tierärztin, dass das Pony natürlich bis Donnerstag oder Freitag dort stehen bleiben soll, denn wenn sie mir zu Hause zusammen klappt, habe ich so schnell keinen Tierarzt vor Ort. Da ich anscheinend die Tierärztin irritierte, da ich ziemlich spezielle Fragen stellte, erklärte ich ihr, dass ich alles was sie aktuell bei der Stute machen, quasi bei mir ebenfalls regelmäßig machen lassen muss. Ich habe ihr auch gesagt, dass mir lieber ist, sie redet Klartext, als die Blümchenfassung zu hören und das ich damit umgehen kann und ihr nicht den Kopf abreißen werde. Zumindest war sie dann etwas erleichterter und versuchte mich noch ein wenig auf zu muntern in dem sie mir erzählte, dass die beiden auf der Weide sind und das Fohlen von allen betüddelt wird.

In Gedanken hatte ich das kleine freche Fohlen von Gestern vor Augen, welches mal eben nach der Tierarzthelferin getreten hatte. Das Fohlen wollte gerade an die Milchbar, als sie mit dem Hintern an den Anbindestrick der Mama kam und richtig auskeilte….

Nun heißt es abwarten und hoffen, dass das Telefon nicht wieder klingelt.

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