Es sind nun ca. anderthalb Wochen die ich wieder zu Hause bin, ein guter Grund, noch einmal den Urlaub in Schweden in Erinnerung zu rufen.
Mittlerweile habe ich meine 1678 Bildern aussortiert und sie in entsprechende Ordner gespeichert. Auf die Frage von Kasper, ob ich denn ein „Backup“ von meiner Festplatte gemacht hätte, frage ich mich in dem Moment, wozu eigentlich ein Backup? Die Erlebnisse und die Eindrücke können Bilder nicht wieder spiegeln. Sie dienen mir als Gedankenstütze, mehr nicht. Wenn sie jetzt komplett weg wären, wäre es zwar schade, allerdings kein Weltuntergang. Ich weiß, die Technikbegeisterten werden jetzt die Hände über ihrem Kopf zusammen schlagen, mit den Augen rollen und mich am liebsten schütteln wollen.
Ich bin nach dem Urlaub gefragt worden, wie es mir gefallen hat. Jedem habe ich geantwortet: „Es war sehr schön. Die Landschaft war teilweise echt beeindruckend. Die Schweden, sehr freundlich.“ Ein fragender Gesichtsausdruck mit einem „Und?“ ließen mich zweifeln, ob ich gerade keine Antwort gegeben habe, oder die Frage in einer falschen Sprache beantwortet hatte.
Die beste Taktik ist in so einem Moment, einfach fragend zurück schauen. „Na es ist doch der erste Urlaub mit Kasper gewesen!? Wie war es?“ Wenn ich jetzt genau drüber nach denke, es war nicht der erste Urlaub mit ihm und seinen Jungs, aber das nur mal gerade neben bei.
Also was antwortet der normale Bürger? Richtig! Er wird sagen wie toll es war und was für ein einmaliges Erlebnis und das man sich auf den nächsten Urlaub freut.
Was für ein Bullshit! Seien wir doch einmal ehrlich zu uns selbst. Wie oft zickt man sich im Urlaub an, weil man sonst nie so viel Zeit zusammen verbringt? Alle die jetzt behaupten, dass sie sich mit ihrem Partner nie streiten oder keine Zickereien im Urlaub haben, denen möge bitte jetzt die bekannte Pinocchio Nase wachsen.
Ausführliche zweite Antwort war von mir dann:
„Es war wirklich sehr schön und auch ungewohnt, da ich so lange zuletzt vor 23 Jahren im Urlaub war. Ich habe jetzt eine Vorstellung von Schweden, wenn mein Papa oder Kasper wieder einmal in Erinnerung schwelgen. Noch einmal muss ich das allerdings nicht haben, die drei sollen schön alleine fahren.“ Es kommt dann natürlich sofort die Frage „Warum?“
Ich weiß nicht, wie oft ich nun versucht habe zu erklären, dass es mir einfach fern liegt, mich in diese eingeschworene Dreier Gruppe einzuklinken. Jeder der Kinder hat, wird mir zustimmen, die Zeit wo sie noch klein sind und jede freie Minute mit dem Papa verbringen wollen, geht schneller vorbei, als man gucken kann.
Wie schon gesagt, es war sehr schön, aber ich gönne Kasper und seinen Jungs dann doch die drei Wochen ohne weibliches herumnörgeln.
Was mir jedenfalls sehr in Erinnerung bleiben wird, sind die Tage bei Familie E. in Ekerö! An dieser Stelle möchte ich noch „meinen“ Gästebucheintrag schreiben:
Vielen Dank, dass wir uns bei Euch ein paar Tage breit machen durften! Ich hatte nun endlich Gelegenheit das „kleine“ Haus und die Bewohner kennen zu lernen, von denen mir schon öfter berichtet wurde. Obwohl der erste Abend für mich etwas ungewohnt war, dass Fremde mich so ausführlich und offen nach meiner Erkrankung ausfragen, habe ich die Zeit wirklich sehr genossen! Die Tatsache, dass man sich bei Euch so bewegen konnte, als wäre man im eigenen zu Hause, hat etwas beruhigendes.
Ich hoffe, für Euch war es trotz zusammenrücken nicht all zu einschränkend!? Zudem hoffe ich, wir waren nicht all zu schmarotzerhafte Gäste.
Das wir im Wald zum Pilze sammeln waren, die Flexibilität der Tagesgestaltung, die tolle Verpflegung und die vielen kleinen Dinge, die ich alle gar nicht zusammen bekomme, waren wirklich ein einmaliges Erlebnis und ich wäre gerne noch da geblieben. Ich habe zu Kasper auch schon gesagt, ich hätte gerne ein paar Tage mehr bei Euch verbracht, als die meiste Zeit in dem Ferienhaus zu sein.
Danke für die schöne Zeit!