Vergessene Worte

7:04 Uhr

Die Nacht war kurz. Sehr kurz. Gegen 0:15 Uhr habe ich das letzte Mal auf die Uhr geschaut und der Wecker weckte mich gegen 5:30 Uhr. Kasper fragte mich eben im Auto, ob ich gut geschlafen habe. Da ich mich an nix erinnern kann, muss ich die paar Stunden wohl gut geschlafen haben. Trotzdem überlege ich ernsthaft, nicht zur Schule zu gehen.

Gestern Mittag fingen meine Finger wieder an zu Schmerzen, seit Montag kann ich mich kaum wach halten. Der Wille, zur Schule zu gehen und mich durch zu kämpfen, schwindet langsam. Abends gehe ich ins Bett, mit dem Gedanken, wie soll ich morgen nur überstehen? Morgens stehe ich auf, sehe den Tag und seine anstehenden Aufgaben und frage mich, wie soll ich das schaffen?

Die Schule ist jetzt wirklich nur noch ein Experiment für mich. Klar ist es schön, wenn ich das Abitur schaffe, allerdings zweifel ich im Moment dran.

Gestern hatten wir die ersten drei Stunden Biologie und haben dort in drei Stunden das durch gezogen, was ich in meinem vierten Semester (anderer Lehrer), in dreieinhalb Wochen gemacht habe (Die Klasse hinkt etwas hinter her). Danach stand Geschichte auf dem Plan. Wir waren in Gruppen eingeteilt um ein Plakat zu machen. Als ich zu einem Punkt etwas sagen wollte und einen logischen Satz angefangen hatte, fehlten mir die Worte. Alles starrte mich an. Ich habe dann gesagt, mir wäre es entfallen. In den zwanzig Minuten die wir Zeit für die Gruppenarbeit Zeit hatten, passierte mir das noch einmal und viel dann den anderen nun richtig auf, da mein Blick wohl Bände sprach. Ich vermute mal, den verzweifelten Blick konnte ich nicht mehr verbergen, da ich selbst so überrascht war. Als ich Kasper am Abend erzählt habe was in Geschichte passiert ist, konnte ich ihm die Situation schildern, jedoch ist es nur eine Beschreibung der Situation. Wie es mir in den Momenten geht, was ich fühle, dass können Worte niemandem vermitteln.

In dem Moment denke ich an den Arzt, der sagte:

„Meinen sie nicht, es ist evtl. besser, erst noch weiter Pause zu machen? Ich halte es für zu früh, dass sie wieder zur Schule gehen.“

Die Frage, die ich mir stelle:

„Bringt es wirklich was, noch zu warten oder ist dieses „vergessen“ vielleicht ein Prozess, der nicht umgekehrt werden kann und vielleicht sogar eher mehr wird?“

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