Wer nicht kämpft, hat schon verloren

In den letzten Tagen muss ich des öfteren an die Zeit in der Schule denken. Wie schnell ist die Zeit letzten Endes dann doch an einem vorbei gezogen. Meine Zeit am Westfalenkolleg scheint auch Jahr zurück zu liegen. Die Tatsache, dass ich erst vor vier Jahren meine Reha beendete und nicht wusste, wie es weiter gehen soll, scheint auch schon fast in Vergessenheit geraten zu sein.

Ich werde in letzter Zeit öfter gefragt, was ich denn nun nach der Schule machen möchte. Wenn ich antworte, dass ich keine Ahnung habe und wahrscheinlich irgendwas studieren werde, bekomme ich die Ansage: „Wozu hast du denn dann die Schule gemacht, wenn du nicht studieren willst!?“

Es ist eine berechtigte Aussage, die ich auch nicht wirklich beantworten kann. Mir war damals nur wichtig, wenn ich meinen Beruf als Pferdewirt nicht mehr ausüben kann, so will ich nicht in eine Umschulungsmaßnahme gesteckt werden, die als Abschluss die Berufsbezeichnung Altenpfleger hat.

Obwohl ich in den letzten vier Jahren mir intensiv Gedanken gemacht habe, wo es nach der Schule hin gehen soll und ob ein Studium oder doch eher eine Ausbildung das richtige ist, bin ich immer noch nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen. Gesundheitlich geht es mir aktuell ganz gut und trotzdem kommt bei jedem Weg den ich überlege ein zu schlagen immer wieder der Gedanke, welcher Job lässt sich am besten mit meiner Erkrankung vereinbaren.

Ich wollte jetzt an einem Lehrgang teilnehmen, wo ich im Bereich Reitunterricht ein bisschen mein Wissen auffrischen kann, bzw. neues lerne. Der erste Tag war nur ein halber Tag, der schon mit viel draußen in der Sonne verbunden war. Am zweiten Tag waren die Kräfte schon stark aufgebraucht und mein Körper zeigte mir deutlich, dass er vom reiten in der Sonne und dem unterrichten auf dem Reitplatz in der Sonne, rein gar nichts hält. Die Quittung war abends dann, dass ich mir mein Essen noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Der dritte Tag war dann nur noch ein reines überleben.

Ich habe am dritten Tag den Lehrgang abgebrochen und mir noch von einer anderen Lehrgangsteilnehmerin anhören müssen, dass wenn ich noch auf dem Reitplatz gerade stehen kann um zu unterrichten, es nicht so schlimm sein könne und und und….

Jeder der mich kennt weiß, dass ich so einen Lehrgang nicht einfach absagen würde, weil ich keine Lust habe. Für mich war das wie eine Ohrfeige vom eigenen Körper.

Wenn man das im Kopf hat, dann sieht das mit einem Studium und einer späteren Berufswahl halt schon interessant aus, da man immer im Kopf hat: „Was kann ich eigentlich? Was geht, ohne dass mein Körper mir die Quittung gibt?“

Hier passt eigentlich ganz gut:

“Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

 

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