Es ist 5:00 Uhr als ich durch meinen Handywecker geweckt werde.
Was war das noch? 23:46 Uhr und ich hörte Stimmen und dachte es wäre Kasper, der telefoniert. Ne, der war im Bett am lesen. Trotzdem war mir so, als würde jemand im Haus herum laufen. Als ich von vorne Stimmen hörte, ging ich zum Fenster um nach zu sehen, wer es ist. Unser Vermieter, der sich die Baustelle an schauen wollte. Gestern ist das Loch in der Decke gesägt worden.
Ich schaute heute morgen aus dem Fenster – es ist dunkel. Ich krieche aus dem Bett und stelle fest, dass ich Gelenkschmerzen habe. Die Finger- und die Handgelenke schmerzen. Während ich zum Klo gehe, denke ich:
„Scheiß Gyros! Ich weiß es doch! Warum habe ich bei Mama mit gegessen!?“
Anziehen, Schlüssel nehmen und ab zum Auto. Als ich aus der Tür ging, war es schön frisch. Ein Blick nach oben und ein schwarzer Himmel mit hell funkelnden Sternen begrüßte mich.
Einen Moment für mich.
Ich steige ins Auto und fahre zum Stall.
Da es so trocken ist, dass die Ponys nur noch auf hartem, staubigen Boden stehen, habe ich sie Gestern auf die Weide gebracht, damit ihre Hufe die Feuchtigkeit vom Gras „aufsaugen“ können. Baylies Hufe haben sich schon so zusammen gezogen, dass die Eisen vorne locker geworden sind. Hoffentlich regnet es bald!
Als ich am Stall ankam, lag der Hof noch in die Schwärze der Nacht gehüllt da.
Einen Moment für mich.
Es tat mir ein wenig leid, um 5:34 Uhr das Licht im Stall an zu machen und damit die Nachbarn evtl. zu wecken – so still und friedlich wirkte diese zu Ende gehende Nacht.
„Ach ja, misten muss ich noch“, sagte ich zu mir leise, als ich das Futter für Famara in die Krippe kippte. Meine Mutter und ich hatten beschlossen, die Ponys nur raus zu stellen und nicht mehr bei 28 Grad zu misten. Bei 16 Grad ist das doch eine etwas angenehmere Tätigkeit.
Noch schnell das Heu nass machen, damit meine Eltern gegen halb acht die Ponys nur samt Futter auf den Paddock bringen müssen.
Fertig – ab zur Weide.
Als ich mich so langsam Richtung Feldweg begab, musste ich an Kasper denken und das er in solch einer Situation jetzt erstmal nichts sehen würde. Gut das in der Hinsicht meine Augen wenigstens funktionieren!
Ich lief den Feldweg entlang, vor mir ein klarer Sternenhimmel, der nur erahnen ließ, dass da ein Morgen heran bricht.
Einen Moment für mich.
Als ich an der Weide ankam, befanden sich alle vier Ponys im Eingang. Die kleine lag und schlief tief und fest, die anderen drei standen im Halbkreis um sie herum.
Einen Moment für mich.
„In der Dunkelheit geht es, dass sie bis auch einen Meter zusammen stehen, aber wehe einer würde jetzt das Licht anmachen.“
Es ist wie bei uns Menschen, wenn wir jemanden nicht mögen und diese Person auf einer Feier treffen, müssen wir uns benehmen und nicht die Zähne zeigen – bei den Tieren scheint das auch so zu sein….
Langsam schob ich die Stange weg und kletterte zu den Ponys in die Weide. Ich begrüßte alle und ging dann zu den Halftern.
Einen Moment für mich.
Als ich zurück kam, hatte sich die kleine Prinzessin erhoben und war bei Mama an der Milchbar, was das auf halftern leichter machte.
Der Rückweg lief sehr geschmeidig. Erst auf dem Hof, gerade da wo man sich leise bewegen möchte, meinte Baylies, sie müsse auf Höhe des Paddocks stehen bleiben und protestieren, dass es nicht da hin geht, sondern zum Stall.
Nachdem sie mit ihren Hufeisen wahrscheinlich den halben Hof wach gemacht hat, ließ sie sich durch zeigen meines kleinen Stockes (wenn ich vier Ponys führe, habe ich einen Kirschast dabei, um den einen oder anderen daran zu erinnern, dass wir in einer Linie gehen) überreden, mit zu kommen.
Fohlen ausklinken, Dotty am Strick zuerst durch die Tür – festhalten, Baylies huschte kurz danach rein. Beide Ponys in der Stallgasse zurück schicken, damit die 450kg Dame rein kann.
Stau.
Baby steckt im Hintern der Mama, Baylies hat sich im Strick von Dotty eingewickelt, wo durch Dotty mit dem Kopf an Baylies Hals fest geheftet zu seinen scheint.
Gut das alle dieses Durcheinander kennen und sich dann ruhig und gelassen verhalten.
Nachdem Baylies und Dotty angebunden wären, ließ ich Famara zu ihrem Futter.
Wo ist Baby? Ah, neben an und testet, ob sie sich noch auf dem Gang drehen kann. Gerade so. Schon wieder gewachsen. Ab mit ihr in die Box.
Danach bekamen die anderen Huföl auf die Hufe und dann ging es auch für sie in ihre Boxen.
Gegen 6:18 Uhr saß ich wieder im Auto und fuhr zurück. Mittlerweile hatte der Himmel sich an einigen Stellen rot gefärbt, so das ich beschloss, ein Bild zu machen.
Einen Moment für mich.