Eine Minute

Gelegentlich darf Minka mit zu uns nach Hause. Sie findet die Autofahrt zwar richtig blöd und hat auch schon zwei Mal gezeigt wie doof, in dem sie in die Transportkiste gekackt hat. Jedoch weiß sie mittlerweile genau, dass es dann dorthin geht, wo ein Sofa oder ein Bett auf sie warten.

Ein oder zwei Tage findet sie das ganz toll und genießt die Streicheleinheiten und die viele Aufmerksamkeit. Nach zwei Tagen ruft dann die „Wildnis“ nach ihr und aus unserer kleinen Katze wird ein Tiger. Natürlich bringe ich sie wieder zum Stall. So lange sie noch fit genug ist, soll sie draußen bleiben!

Nichtsdestotrotz genieße ich es, wenn sie da ist. Sie versteht mich, wenn ich mittags sage „komm, wir legen uns eine Stunde hin“ oder morgens gucken wir uns an und sind uns einig, dass wir zu müde sind, um aufzustehen.

Es ist schon erstaunlich, was Tiere bewirken können. Kasper hatte mit Tieren kaum etwas zu tun, als wir uns kennen gelernt haben. Für ihn war das zusätzliche Arbeit. Mittlerweile ist er derjenige, der die Tiere krault und ein gutes Gespür für die Tiere entwickelt hat. Obwohl er kein Futter gibt (eher selten) und er durch die Arbeit oft sehr hektisch ist, kommen die Tiere zu ihm und zeigen ihm, dass man auch mal einen Moment innehalten muss. Eine Minute nur streicheln und das Fell spüren. Eine Minute entspannen. Eine Minute einem Tier die Aufmerksamkeit geben, welches außer Liebe keine Forderung stellt.

Diese eine Minute kann nur nachempfinden, wer selber mit Tieren zu tun hat. Ich möchte sie in meinem Leben nicht missen, auch wenn man von anderen wegen dieser einen Minute oft schräg angeschaut wird.

Diese eine Minute entschädigt einen für so manches und das möchte ich nicht missen.

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