Hochzeit

Einen Tag vorher haben wir noch im Krankenhaus bei meiner Mutter gesessen und nun waren wir auf dem Weg nach Bad Salzungen. 14 Uhr sollte es 800m in die Teufe gehen (ja, im Bergwerk heißt es Teufe).

Im Bergwerk selber erkannte uns erst keiner als Braut und Bräutigam, da wir uns gegen Anzug und Hochzeitskleid entschieden hatten. Meine Mutter sollte mich ankleiden und mir die Haare machen. Ich hatte dann gesagt, dass ich nicht im Kleid heiraten möchte. Im Bergwerk sprach sich sehr schnell rum, dass meine Mutter auf der Intensivstation liegt und es wirklich ernst ist.

Alle beteiligten gaben sich sehr viel Mühe, die Stimmung trotz aller Umstände immer wieder zu heben. Wie starteten mit Brötchen und Getränke im Aufenthaltsraum. Die Nervosität einiger Gäste konnte man sofort wahrnehmen, wenn man den Raum betrat. Für viele war es die erste Abfahrt und sie wussten nur grob, was sie erwarten würde.

Meine Tante und mein Onkel waren dagegen die Ruhe selbst. Mein Onkel hat unter Tage gearbeitet und war auch in seiner Uniform gekommen.

Als wir in den Korb stiegen, hatte ich kurzzeitig das Gefühl, es sei nicht richtig zu heiraten, wo meine Mutter im Krankenhaus liegt. Aber Deal ist Deal. Sie geht ins Krankenhaus und wir heiraten. Unten angekommen fuhren wir mit dem LKW zur Kristallgrotte. Wir konnten uns aussuchen, ob wir im Geländewagen fahren wollten oder mit den Gästen auf dem LKW. Wir entschieden uns für letzteres. Die Fahrt war schon schön und lustig. Mein Onkel saß mit einem Lächeln auf den Lippen auf der Bank und die anderen waren zum Teil beeindruckt, zum Teil noch etwas „panisch“.

An der Kristallgrotte hatte das Team vom Bergwerk schon alles schön fertig gemacht! Die Standesbeamtin hatte unsere Musikwünsche auch berücksichtigt und während der Zeremonie wirklich sehr schön mit eingebaut. Unsere Gäste mussten vor der Kristallgrotte Platz nehmen und konnten alles über einen Beamer live mitverfolgen.

Als wir aus der Kristallgrotte rauskamen, hatten sich unsere Gäste rechts und links des Weges hingestellt. Es war ein wirklich toller Moment.

Nachdem alle einen Sekt getrunken hatten, wir unser Schloss angebracht haben und die Brezel fleißig gegessen wurden, ging es zur Sprengsimulation. Dort wurde unser Wunsch berücksichtigt, dass der Film gezeigt wurde, in dem man sehen konnte, wie das Salz abgebaut wird (normalerweise wird das nicht gemacht). Danach ging es in den „Bunker“. Dort wurde unser Lied „Punching in a dream“ gespielt. Unser Lied, welches am aller ersten Date rauf und runter spielte. In dem Bunker gab es für uns eine Laser Show. Vorher wurde uns vom Bergwerk nochmal gratuliert und wir bekamen einen Salzkristall überreicht. Die Frau sprach dann darüber, dass die Standesbeamtin diejenige gewesen sei, die als erste gesagt hat, sie macht diese Trauungen unter Tage. Dann sprach sie uns persönlich an:

„Ich muss jetzt leider noch einmal darauf eingehen. Uns hat das mit ihrer Mutter sehr bewegt und wir, bzw. ich bin immer noch wirklich traurig und hoffe und wünsche ihrer Mutter alles Gute! Wir möchten ihnen daher noch etwas Gutes tun und ihnen zwei Karten für ein Konzert hier im Bergwerk schenken.“

Bis zu dem Moment hatte ich meine Gefühle gut im Griff. Danach konnte ich nicht mehr und musste weinen. Während der Laser Show musste ich immer wieder weinen. Ich merkte es kaum, nur dass mir einfach Tränen über die Wangen liefen.

Für meinen Onkel wurde dann noch das Bergmanns Lied gespielt – mit Laser Show.

Unsere Trauung ist so einzigartig gewesen, so einzigartig wie unsere gesamte Beziehung. Das Team vom  Bergwerk Merkers hat uns den Tag wirklich zu einem unvergesslichen Moment gemacht, dass ich persönlich meine Dankbarkeit nicht in Worte fassen kann.

Die Bilder habe ich von Kaspers Ex Frau bekommen. Es sind sehr schöne Schnappschüsse, die diese Momente so toll eingefangen haben!

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